1. Rücklagen für die Wiederbeschaffung von Arbeitsmaterialien
Du arbeitest täglich mit deinem Laptop, Smartphone, Software oder Kamera – und irgendwann geben diese Geräte den Geist auf oder werden schlichtweg zu langsam. Wenn du in deiner Kalkulation keine Rücklagen für neue Hardware, Software-Abos oder Ersatzteile eingeplant hast, kommt die nächste Investition unerwartet und belastet dein Konto. Rücklagen für den Ersatz sind daher unbedingt notwendig und ganz einfach einzurechnen! Überschlage dafür, wie lange ein Gerät halten wird und teile die voraussichtlichen Anschaffungskosten durch die voraussichtliche Dauer bis zum Kauf.
Für Produktanbieterinnen
Auch hier brauchst du Tools, Geräte oder Maschinen zur Produktion oder Vorbereitung. Vielleicht nutzt du einen Plotter, eine hochwertige Nähmaschine oder ein iPad zum Designen. Plane die Abschreibung bzw. Wiederbeschaffungskosten dieser Tools unbedingt in deine Preise ein. Das Prinzip ist das selbe wie bei Dienstleistungen: Teile die voraussichtlichen Kosten der Wiederbeschaffung durch die voraussichtliche Dauer bis zum Zeitpunkt dieser und rechne das Ergebnis bei deiner Kalkulation mit ein.
Fazit: Willst du langfristig mit deinen Produkten und Leistungen am Markt bestand haben, musst du dafür sorgen, dass du Wettbewerbsfähig bleibst. Das Einkalkulieren von notwendigen Hilfsmitteln ist dabei überlebenswichtig. Wir nennen das übrigens die kalkulatorischen Abschreibungen. Detaillierte Informationen, auch zur steuerlichen Betrachtung, findest du übrigens in meinen eBooks. Dort erkläre ich alles ganz genau.
2. Rücklagen für Wachstum und Investitionen
3. Steuern und Arbeitgeberanteile richtig einrechnen
Für Einzelunternehmerinnen und Freiberuflerinnen:
Wenn du deinen Stundensatz kalkulierst, darfst du nicht vergessen: Umsatz ist nicht Gewinn und Gewinn ist nicht gleich deinem verfügbaren Einkommen.
Neben der Einkommenssteuer musst du auch an Krankenversicherung, Rentenbeiträge und ggf. Gewerbesteuer denken. Wenn du mit einem Brutto-Netto-Denken wie aus dem Angestelltenverhältnis kalkulierst, unterschätzt du die Realität.
Für GmbH-Gesellschafterinnen und Arbeitgeberinnen:
Hier werden oft nur die Herstellungskosten kalkuliert – aber Steuern fallen trotzdem an. Wer sie nicht einplant, zahlt später aus dem „Gewinn“ – der dann keiner mehr ist. Auch bei Löhnen und Gehältern ist vorsicht geboten! Ein Bruttogehalt berücksichtigt nicht alle Kosten die du als Arbeitgeberin hast! Vergiss hier die Arbeitgeberanteile nicht.
Besonders wichtig:
Wenn du ein Team aufbauen willst, denke auch an Arbeitgeberanteile bei Löhnen, Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung. Diese musst du als Unternehmerin mittragen – und sie gehören in die Preiskalkulation.
4. Die Normalisierung deiner Kosten
Hier wird’s oft subtil – aber umso wichtiger: Viele rechnen nur mit aktuellen Kosten, statt mit normalisierten Durchschnittskosten. Warum das falsch ist? Weil aktuelle Kosten meist nur kurze Zeit richtig sind und deine Kalkulation damit schon nach kurzer Zeit nicht mehr passt. Das ist übrigens besonders bei Gründerinnen und jungen Unternehmen wichtig.
Was bedeutet das?
Du machst gerade alles selbst, nutzt kostenlose Tools, arbeitest ohne Büro oder hast niedrige Fixkosten? Oder du kaufst deine Rohwaren gerade in kleinen Einheiten und dadurch teurer? Vielleicht zahlst du dir auch gerade kein Einkommen aus?Hast dein Lager im Keller und deine Familie packt die Pakete? Das ist alles völlig ok und normal bei Gründungen und jungen Unternehmen und wenn es so bleiben soll, darfst du gerne mit den aktuellen Kosten rechnen. Wenn du allerdings einen anderen Plan hast, dann solltest du dies bei deiner Kalkulation berücksichtigen, denn sonst passen die Preise die du heute kalkulierst schnell nicht mehr. Starke Preisanpassungen sind oft die Folge – die für Kundenrückgang sorgen können.
Kurz gesagt: Schau dir die Kosten die du einkalkulierst genau an und frage dich: „Wie realistisch sind diese, in 6 Monaten oder einem Jahr?“
Fazit: Eine saubere Kalkulation ist der erste Schritt in Richtung finanziell stabiles Business
Viele Selbstständige – vor allem Frauen – kalkulieren ihre Preise zu vorsichtig, aus Angst, zu teuer zu wirken oder Kunden abzuschrecken. Doch gerade wenn du langfristig nachhaltig arbeiten willst, brauchst du gesunde Preise. Und gesunde Preise beginnen mit einer durchdachten Kalkulation.
Ich bin Expertin für Preisgestaltung, Rentabilität und nachhaltige Businessentwicklung – und ich helfe dir gerne dabei, deine Preise so zu kalkulieren, dass sie dich, dein Leben und dein Wachstum tragen. Ob Stundensatz, Paketpreis oder Produktkalkulation – wir finden gemeinsam die Lösung, die zu dir passt. Du hast Sorge, dass du deine Preise nicht am Markt durchsetzen kannst? Auch dabei kann ich dir gerne helfen.