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Gender Pay Gap im Coaching

Was Preis- und Stundensatzkalkulation wirklich verändern kann

In der Coaching-Welt geht es um Entwicklung, Klarheit und Veränderung – aber wenn es um das Thema Geld geht, sieht die Branche erstaunlich traditionell aus. Die RAUEN Coaching-Marktanalyse 2024 bringt es auf den Punkt: Männliche Coaches verdienen im Schnitt 12,77 % mehr pro Stunde als ihre weiblichen Kolleginnen. Und das, obwohl viele Frauen hervorragend ausgebildet sind und mit fundierten Methoden arbeiten.

Was steckt hinter diesen Unterschieden? Und was können Coachinnen tun, um ihre Preise richtig zu kalkulieren – selbstbewusst, wirtschaftlich tragfähig und fair für beide Seiten?

In diesem Beitrag zeige ich dir:

  • Woher die Unterschiede beim Einkommen kommen,
  • Warum eine solide Preis- und Stundensatzkalkulation so wichtig ist,
  • Und wie du – unabhängig vom Geschlecht – eine faire und fundierte Preisstrategie entwickelst.

Die Fakten: So groß ist der Gender Pay Gap bei Coaches

Laut der RAUEN Coaching-Marktanalyse 2024 ergibt sich folgendes Bild:

Männer:

  • Stundensatz 2024: 191,14 €

  • Bruttojahreseinkommen: 101.659 €


Frauen:
  • Stundensatz 2024: 169,49 €

  • Bruttojahreseinkommen: 79.757 €


Das bedeutet: Männer verdienen im Durchschnitt 21.902 € mehr pro Jahr – obwohl ihr Stundensatz „nur“ rund 22 € höher liegt. Diese Differenz hat viel mit Auslastung, Selbstbewusstsein, Angebotsstruktur und strategischer Preisgestaltung zu tun.

Preisgestaltung ist keine Bauchentscheidung – sondern betriebswirtschaftlich begründbar

Viele Coaches, gerade Frauen, kalkulieren ihre Preise zu niedrig. Oft aus Angst, zu teuer zu sein. Oder weil sie sich an den Preisen der Mitbewerber:innen orientieren. Doch das ist brandgefährlich. Eine zu niedrige Kalkulation führt fast zwangsläufig zu Überlastung, Frust und langfristig fehlendem finanziellen Spielraum.

Eine professionelle Preisgestaltung basiert auf:

  1. Den tatsächlichen Kosten (inkl. Rücklagen, Steuern, Investitionen, kalkulatorischem Unternehmerlohn),
  2. Den geplanten Arbeitsstunden (inkl. Admin, Marketing, Pausen),
  3. Und einem strategisch gewählten Stundensatz oder Paketpreis, der dein Business langfristig trägt.

Stundensatz vs. Paketpreis – das Preismodell

Die Marktanalyse zeigt auch:
70,88 % der Coaches rechnen nach Stundensatz oder Tagessatz ab,
22,77 % nutzen Programm- oder Paketpreise.

Was bedeutet das für dich?

  • Stundensatz-Abrechnung ist einfach, transparent und weit verbreitet – aber auch anfällig: Je länger ein Prozess dauert, desto höher die Kosten für den Klienten. Zudem steht deine Zeit im Mittelpunkt – nicht dein Ergebnis.

  • Paketpreise oder Programme bieten dir die Möglichkeit, deine Leistung auf Wertbasis anzubieten. Nicht: „Wie viele Stunden arbeite ich?“, sondern: „Was verändert sich durch mein Coaching?“ Diese Form ist besonders wirksam, wenn du methodisch fundiert arbeitest und ein klares Ziel im Blick hast.


Die Abrechnung nach Stundensätzen ist weit verbreitet und, zu Recht, gerne genutzt. Coaching Pakete können helfen, bessere Preise zu verkaufen, wenn sie den Wert der Leistung stärker kommunizieren. Grundlage von Paketen ist allerdings auch immer ein fundiert kalkulierter Preis/Stundensatz, denn ein schlecht kalkuliertes Paket löst keine finanziellen Herausforderungen.

Warum verdienen Männer im Coaching mehr – und was kannst du dagegen tun?

Die Zahlen sprechen für sich: Männer kalkulieren höher, setzen ihre Preise mit mehr Selbstverständlichkeit durch und scheinen weniger mit inneren Blockaden beim Thema Geld zu kämpfen. Das ist auch etwas, was ich während meines Masterstudiums, bzw. der Erstellung meiner Masterarbeit gelernt habe. Dafür habe ich mich genau mit diesem Thema auseinander gesetzt und herausgefunden, dass Frauen dagegen dazu neigen:

  • Ihre Leistung zu unterschätzen („Ich habe noch nicht genug Erfahrung“),
  • viel kostenlose Vorarbeit zu leisten (z. B. lange Vorgespräche),
  • schneller im Preis nachzugeben,
  • oder zu denken, dass „Helfen“ nicht mit „Geld verdienen“ vereinbar ist.

Das ist keine individuelle Schwäche – sondern das Ergebnis tief verankerter gesellschaftlicher Prägungen. Aber du kannst das ändern.

Was du konkret tun kannst

Hier sind 5 erste Schritte, um deine Preisstrategie neu aufzustellen:

  1. Berechne deinen Mindest-Stundensatz: Was musst du mindestens verdienen, um gut von deiner Arbeit leben zu können – inklusive Rücklagen, Steuern, Investitionen, Zeit für Akquise, Marketing, Weiterbildung etc.? Besonders hier, solltest du korrekt und rechnen, denn deine Kalkulation ist die Grundlage für ein gesundes Einkommen. Meine kostenlose Kalkulationstabelle hilft dir dabei.

  2. Ermittle deinen Wunsch-Stundensatz: Was willst du wirklich verdienen, um dir deinen Lebensstil zu ermöglichen?

  3. Reflektiere deine Angebotsstruktur: Lässt sich dein Coaching besser als Paket verkaufen – mit klarer Zieldefinition und Ergebnisfokus?

  4. Vergleiche dich nicht blind mit anderen: Was für sie funktioniert, muss nicht für dich funktionieren – und sagt nichts über deine Wirtschaftlichkeit aus.

  5. Hol dir Unterstützung: Niemand muss alleine kalkulieren – und es spart dir Zeit, Nerven und teure Fehler, wenn du dir betriebswirtschaftliches Know-how reinholst.

Fazit: Deine Preise beeinflussen mehr als nur deinen Kontostand

Die Zahlen aus der Coaching-Marktanalyse 2024 zeigen, dass sich die Schere zwischen Männern und Frauen nicht von selbst schließt – sie schließt sich dann, wenn Frauen anfangen, ihr Business konsequent wirtschaftlich zu führen. Und das beginnt bei der Preisgestaltung.

Ich unterstütze selbstständige Frauen wie dich dabei, ihre Preise so zu kalkulieren, dass sie sich langfristig tragen – klar, fair und fundiert. Kein Zahlensalat, kein Bullshit-Coaching – sondern echte Umsetzungsbegleitung mit betriebswirtschaftlicher Basis.

Wenn du deine Preisstrategie überarbeiten willst oder deinen Stundensatz endlich selbstbewusst vertreten möchtest, melde dich gern. Gemeinsam entwickeln wir eine Preisstruktur, die wirklich zu dir passt. Oder starte mit meiner erprobten und kostenlosen Stundensatzkalkulationstabelle.

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