Preiskampf in der virtuellen Assistenz

Warum viele VAs zu wenig verdienen und was du dagegen tun kannst

Die Arbeit als virtuelle Assistenz (VA) verspricht Freiheit, Flexibilität und Selbstbestimmung. Doch viele VAs kämpfen in der Realität mit ganz anderen Themen: Preisdruck, Unsicherheit bei der Preisgestaltung und dauerhaft zu niedrigen Einnahmen. Trotz voller To-do-Liste bleibt am Monatsende oft zu wenig übrig.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • Warum so viele virtuelle Assistentinnen unter Wert arbeiten,
  • welche Preisfallen du unbedingt vermeiden solltest,
  • und wie du dich aus dem Preiskampf befreist, ohne deine Preise einfach „blind“ zu erhöhen.

Die 3 größten Pricing-Probleme für virtuelle Assistentinnen

1. Viel günstige Konkurrenz (auch international)

Der Markt für virtuelle Assistenz ist voll und dank Plattformen wie Fiverr, Upwork & Co. international. Kund:innen finden dort Angebote für 5 bis 15 € pro Stunde. Viele Auftraggeber vergleichen diese Preise mit deinen, ohne zu verstehen, dass es große Unterschiede bei Qualität, Verfügbarkeit und rechtlichen Rahmenbedingungen gibt.

Problem: Du wirst ständig mit Dumpingpreisen verglichen und gerätst unter Druck, deine Preise zu senken.

2. Preisdruck durch Kund:innen

Auch im deutschsprachigen Raum erleben viele VAs, dass Kund:innen versuchen, den Preis zu drücken:
„Kannst du das nicht schneller machen?“
„Ich habe da jemanden, der macht das für 20 €/Std.“
„Du brauchst doch nicht viel – das geht doch so nebenbei, oder?“

Problem: Der Wert deiner Arbeit wird nicht erkannt – vor allem, wenn du selbst unsicher bist oder dich zu sehr über deine Stundenpreise definierst.

3. Geringes Einkommen trotz voller Auslastung

Viele VAs arbeiten 30–40 Stunden pro Woche, schreiben unzählige Rechnungen und bleiben trotzdem unter 2.000 € netto im Monat. Oder wuppen die Kundenarbeit neben dem Hauptjob und arbeiten hier mehr als ursprünglich geplant. Der Grund: Die Preise sind zu niedrig und es fehlt eine klare Angebotsstruktur, mit der sich Einkommen und Arbeitszeit gut planen lassen.

Problem: Du rennst – aber dein Business kommt nicht vom Fleck. Und irgendwann droht der Burnout.

Was du gegen den Preiskampf tun kannst - 3 konkrete Tipps

1. Positioniere dich klar

Wenn du „alles für alle“ anbietest, wirst du austauschbar. Kunden zahlen dir dann keinen gesunden Preis, sondern vergleichen dich mit „virtuellen Helfer:innen“. Stattdessen:
→ Spezialisiere dich auf 1–2 Tätigkeiten, die dir liegen, messbaren Nutzen bringen und gut bezahlt werden.

→ Spezialisiere dich auf eine konkrekte Zielgruppe.
Beispiel: Launch-Support für Coaches,, Technik-Setups für Etsy Verkäuferinnen, Newsletter-Betreuung für Ordnungscoaches, Pinterest-VA für Schmuckdesigner etc.

2. Setze deinen Fokus auf Qualität

Was Menschen bereit sind zu zahlen hängt immer auch von dem Nutzen ab, den diese daraus erwarten. Ich zahle mehr für einen Schlafsack, wenn ich damit bei eisigen Temperaturen viele Nächte schlafen muss und weniger, wenn ich ihn für 2-3 Nächte im Jahr brauche, um bei gutem Wetter zu campen.
→ Zeige Qualität auf allen Ebenen (von der professionellen E-Mail Adresse, übers Onboarding, bis zur Rechnungsstellung). Das hebt die Zahlungsbereitschaft potenzieller Kunden.
→ Setze auf Fachwissen statt Abarbeiten. Für Fachwissen und hochwertige Unterstützung ist die Zahlungsbereitschaft höher, als für reines abarbeiten.

3. Rechne betriebswirtschaftlich

Dein Stundensatz darf kein Zufall sein – sondern muss zu dir, deiner Leistung und deinen Kunden passen. Dazu gehört:

  • Wie viele Stunden du real arbeiten kannst,
  • welche Kosten du hast (inkl. Rücklagen und Steuern),
  • und welches Einkommen du brauchst, um langfristig gut zu leben.


Viele VAs kalkulieren zu knapp – oder gar nicht. Das ist auf Dauer der sicherste Weg in die Selbstausbeutung.

Fazit: Du musst nicht die Günstigste sein, sondern die Richtige

Es ist nicht leicht, im Markt für virtuelle Assistenz faire Preise durchzusetzen. Aber es ist möglich – mit der richtigen Positionierung, einer fundierten Kalkulation und dem Fokus auf Qualität statt Menge.

Ich unterstütze selbstständige Frauen wie dich dabei, ihr Business wirtschaftlich tragfähig zu gestalten – mit echten Zahlen, klarer Struktur und ohne Bullshit-Coaching. Gemeinsam bringen wir Ordnung in deine Angebote, rechnen deinen Wunschpreis durch und entwickeln eine Preisstrategie, die dich aus dem Preiskampf herausführt.

Melde dich gern, wenn du deine Preise überprüfen oder dein VA-Angebot zukunftsfähig machen willst.

Share